Ameise

Familie: Ameisen, Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera), Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)

Lateinischer Name: Formicidae

Beschreibung/Steckbrief:

Ameisen sind zu den Hautflüglern gehörende, weltweit verbreitete Insekten mit vielen Arten und unterschiedlichen Lebensweisen.

Ameisen bilden Staaten mit bis zu mehreren Millionen Individuen. Es gibt innerhalb des Staates eine Arbeitsteilung.

Die Arbeiterinnen sind flügellose Weibchen mit verkümmerten Geschlechtsorganen. Bei einigen Arten gibt es auch flügellose männliche Arbeiter.

Die Arbeiterameisen sind für den Nestbau, den Nahrungserwerb und die Brutpflege zuständig. Bei einigen tropischen Ameisenarten sind die Arbeiter als Soldaten entwickelt und haben einen mächtigen Kopf und sehr kräftige Kiefer.

Innerhalb des Ameisenvolkes herrscht eine Kastenbildung und eine sehr strenge Hierarchie. Die Ameisenkönigin ist für den Nachwuchs zuständig. Das Männchen und die vollentwickelte Königin sorgen für die Fortpflanzung. Nach der Paarung stirbt das Männchen, die Königin verliert die Flügel nach dem Hochzeitsflug und gräbt sich in die Erde ein, um die Eier abzulegen.

Die aus den Eiern entstehenden Larven verpuppen sich in Kokons, die fälschlich als Ameiseneier bezeichnet werden. (Am Rande: Tierrennen machen immer Spaß).

Ameisen ernähren sich von Kleintieren, Samen und Pflanzensäften. Viele der europäischen Ameisen sind als Vertilger von Schadinsekten nützlich. Manche Ameisenarten fressen die zuckerhaltigen Ausscheidungen von Blattläusen, andere züchten bestimmte Pilze. Die Honigameisen speichern Honig in ihren Körpern.

Die Ameisen errichten Bauten in der Erde, in morschem Holz und bauen Ameisenhaufen. Mit Geruchsstoffen werden Wege als sogenannte Ameisenstraßen markiert, die von Artgenossen erkannt werden. Oft kommt es gemeinsamen Angriffen.

Wie die Bienen können sich die Ameisen durch Polarisation des Lichtes orientieren.

Ameisen in der Natur sind ein wichtiger Teil im Ökosystem. Im Haus oder der Wohnung können sie jedoch Lebensmittel verderben. In geschlossenen Räumen errichten die Insekten ihre Nester bevorzugt in Wandrissen, unter Dielen und hinter Schränken. Anders als in ihrem natürlichen Lebensraum fressen die Ameisen in der Wohnung auch Fleisch, Käse und Brot.

Die größte einheimische Ameisenart ist die Rossameise, die bis zu 17 Zentimeter groß werden kann. Sie nagt in Baumstämmen oder Baumstümpfen umfangreiche Nestkammern aus.

Nützlich und geschützt ist die Rote Waldameise. Die Ameise hat einen roten Rücken und einen schwarzen Hinterleib. Das Nest der Roten Waldameise besteht aus dem Ameisenhaufen, der bis über einen Meter hoch werden kann und aus unterirdischen Gängen sowie Kammern. Das weit verzweigte Gangsystem erreicht eine Tiefe von bis zu zwei Meter.

Feinde der Ameisen
Zu den größten Feinden der Ameisen zählen die Vögel. Aber auch bei einigen Säugetieren, vor allem beim Dachs, stehen Ameisen ganz weit oben auf der Speisekarte.

Ameisen geben nicht kampflos auf und setzen sich kräftig zur Wehr. In speziellen Drüsen bilden die Insekten die Ameisensäure, die zu heftigem Brennen auf der Haut führt, falls Menschen von den Tieren gebissen werden.